Wenn der Frühling kommt und es langsam wärmer wird, zeigt die Natur wieder ihre wahre Schönheit. Und so wie das Blühen der Kirschbäume zum Frühling für mich dazu gehört, ist auch der Bärlauch ein untrügerisches Zeichen, das die Natur aus dem Winterschlaf erwacht.
Wilde Kräuter zu sammeln und zu verarbeiten ist ganz wunderbar. Ganz weit oben steht bei mir der Löwenzahn, den ich schon lange nicht mehr als Unkraut sehe. Wir verarbeiten ihn eigentlich in jedem Jahr, er hat einfach tolle Qualitäten. Nur den Bärlauch habe ich bisher wirklich sehr vernachlässigt. Er ist ein wunderbareres Wildgemüse. Selbst gesammelt oder gekauft – er schmeckt toll. Dieses Jahr habe ich zwei wunderbare Bärlauch Rezepte ausprobiert, die ich gerne teilen möchte.
Bärlauch – mehr als nur ein Wildgemüse
Der Bärlauch stammt aus der Familie der Allium. Das bedeutet, er ist verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Er wachst wild, vor allem im Wald. Ein weiterer seiner vielen Namen ist „Waldknoblauch“ und so lässt er sich auch am einfachsten finden – anhand seines Geruchs. Er ist nämlich den Blättern anderer giftiger Pflanzen sehr ähnlich, zum Beispiel dem Maiglöckchen. Reibt man aber seine Blätter zwischen den Fingern wird sofort der knoblauchähnliche Geruch freigesetzt der ihn unverwechselbar macht.
Bärlauch wird nicht nur gekocht, nein, ihm wird auch medizinische Wirkung nachgesagt. Er kann aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung bei Magen-Darm-Erkrankungen eingesetzt werden, zb als Tee. In der Naturheilkunde wird ihm außerdem positive Wirkung auf Verdauungsorgane, Galle, Leber, Magen, usw., zugeschrieben. Zudem wird der Stoffwechsel positiv angeregt und er hat eine positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel. Arteriosklerose, Bluthochdruck und Darmerkrankungen – auch darauf hat der Bärlauch eine effektive Wirkung. Bärlauch kann gekocht, roh oder getrocknet eingesetzt werden. Als Suppe, Tee oder Heilkraut.
Bärlauch Rezepte
Und natürlich lässt er sich auch in der Küche wunderbar verarbeiten. Ich habe Bärlauch im letzten Jahr zu einem Pesto verarbeitet und wollte dieses Jahr etwas milderes probieren, weil es den Kindern einfach zu scharf war. Es gab Zeiten, in denen ich wahnsinnig gerne Brot gebacken habe – und da kam mir der Bärlauch sehr gelegen. Ich habe eines meiner liebsten Brotrezepte mit Bärlauch verfeinert und eine passende Bärlauch Kräuerbutter gemacht. Und die Rezepte gibts jetzt.
Brot und Butter
Bärlauchbrot
Zutaten
500g Mehl, 300ml lauwarmes Wasser, 1 TL Salz, 1 Pkg Trockenhefe, 1 EL Honig, 25g Bärlauch
Und so gehts
Ein Hefeteig braucht etwas Zeit, ist aber schneller zubereitet als man denkt. Die Trockenhefe in Honig aufgelöst und anschliessend 300 ml lauwarmes Wasser zugegeben. Zugedeckt 10 Minuten ruhen lassen und danach mit den restlichen Zutaten vermengen. Es kann von Hand geknetet werden – ich habe allerdings meine Küchenmaschine mit dem Knethacken 10 Minnten kneten lassen. Den Bärlauch habe ich fein gehackt und ebenfalls zur Masse gegeben. Ist der Teig gut geknetet, sollte er zugedeckt werden. An einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen. Anschließend noch einmal gut durchkneten und in eine gefettete Kastenform geben. Nochmals zudecken und 30 Minuten gehen lassen. Er sollte sich in dieser Zeit ca. verdoppelt haben. Gebacken wird das Bärlauchbrot bei 180°C Grad ca. 40 – 60 Minuten. In den Backofen stelle ich noch eine Schüssel mit Wasser, damit es nicht austrocknet. Bevor das Brot in den Ofen kommt, die Oberseite mit Wasser oder Milch bestreichen. Nach dem Backen auskühlen lassen und aus Form stürzen.
Bärlauchbutter
Zutaten
250g Butter, 25g Bärlauch, Saft von 1/2 Zitrone, Zitronenabrieb, Salz
Und so gehts
Bärlauch pürieren und mit der zimmerwamen Butter vermengen. Saft einer halbe Zitrone und deren Abrieb zugeben. Salz nach Geschmack zu geben. Die Butter nun in Butterbrotpapier zu einer Rolle formen und in den Kühlschrank geben.
Wenn die Butter fest ist, portionsweise anschneiden oder als Rolle einfrieren und im Sommer als Grillbeilage auftauen. Ich habe mir ein bisschen von der Butter in Eiswürfelformen portioniert. Als schnelle Beigabe zu Steaks oder gegrilltem Gemüse aus der Pfanne.
Brot und Butter sind ein tolles Team und ergänzen sich wunderbar. Die Butter lässt sich ausserdem portionsweise einfrieren und ist auf der nächsten Grillparty im Sommer bestimmt das Highlight. Der Bärlauch kann übrigens auch schon fertig geschnitten für das Brot tiefgefroren werden. Noch lauwarm hat das Brot übrigens sehr lecker geschmeckt und hat sich nach dem Backen 4 Tage gehalten. Mein nächstes Brot packe ich in Scheiben geschnitten in den Tiefkühler für die nächste Grillpartys perfekten Begleiter zu Gegrilltem.
Lasst es euch schmecken.
XOXO
Michaela
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Toller Bericht mit super Fotos! Danke für die Rezepte.