Heute ist Weltmädchentag. Klingt im ersten Moment komisch, aber dieser Tag ist wichtig. Nicht nur für Mädchen, nein, für uns alle. Warum? Weil man über Gleichberechtigung einfach nicht oft genug sprechen kann.
Passend zum Weltmädchentag fällt mir ein Gespräch mit einer Freundin ein, die tatsächlich das lustige Schokoei mit der Überraschung in der Mitte – ihr wißt welches ich meine – in den Himmel lobte. Warum?
Weil es eine Mädchenversion gibt, zu unserer Zeit gabs die ja nicht.
Und das sei gut so, denn ihr Mädchen kann mit den Überraschungen in den Eiern nichts anfangen und immer sei alles nur für Jungs.
Ich runzelte die Stirn und überlegte kurz. Ich habe das Schokoei in meiner Kindheit geliebt. Und mir fiel ein, dass ich immer Spaß mit den Autos, Flugzeugen und Hubschraubern hatte, die man selbst zusammenbauen musste. Mir hat nie Mädchenzeugs in den Eiern gefehlt, im Gegenteil. Nie wäre mir in den Sinn gekommen, das Schokoei doof zu finden und es als „Jungs-Ei“ zu betiteln.
Und jetzt sollte das plötzlich falsch sein?
typische Geschlechterrollen
Ich mag ja die Mädchen – Buben – Sache prinzipiell nicht.
Wer meinen Artikel über „Puppen sind nur für Mädchen“ (hier weiterlesen) kennt, der weiß, dass ich in Sachen Geschlechterrollen keinen Spaß verstehe.
Und ich klischeehafte Rollen furchtbar finde.
Beim Weltmädchentag, der heute am 11. Oktober ist, soll bewusst gemacht werden, wie wichtig die Gleichstellung der Geschlechter ist. Das es keine Rolle spielt ob Bub oder Mädchen – Kinder sind alle gleich, wenn wir sie auch so behandeln und keine Unterschiede machen.
Das handhabe ich auch zu Hause so.
Jetzt denkt sich die Eine oder Andere vielleicht „Moment, du hast doch Jungs ?!?“
Ja, richtig, aber gerade WEIL ich Jungs habe, sehe ich es als meine Verantwortung ihnen zu zeigen, das Mädchen und Jungs gleich sind, und beide nichts besser oder schlechter können als der andere. Das Mädchen blauen Klamotten genauso tragen dürfen, wie Jungs rosa. Das auch ein Junge einen Puppenwagen schieben darf und nicht nur ein Mädchen.
Weltmädchentag – Gleichberechtigung geht uns alle an
Manche sagen, das Thema Gleichberechtigung nervt. Ja, es stimmt. Es nervt, dass man das mühselige Thema immer und immer wieder von vorne beginnen muss und immer und immer wieder davon sprechen muss. Weil es einfach noch immer nicht in den Köpfen verankert ist.
Jetzt mag der eine oder andere vielleicht denken, aber es IST doch Gleichberechtigung, wenn das Schokoei rosa ist und nicht nur blau, weil Mädchen nun auch endlich auf ihre Kosten kommen und es so eine Gleichberechtigung in Sachen Spielzeug gibt und Mädchen nicht zurückstecken müssen.
Ähm NEIN, im Gegenteil. Ich empfinde es als absoluten Rückschritt.
Denn für mich bedeutet es, Mädchen werden wieder reduziert auf rosa und Puppen.
Auf das liebliche, leichte, weibliche.
Das finde ich eigentlich ganz schön traurig.
Das absichtlich Unterschiede zwischen Mädchen und Jungs gemacht werden muss heute wirklich nicht mehr sein, viel wichtiger wäre es, denn Kindern zu vermitteln, dass es keine Unterschiede gibt.
Und wie siehts du das? Erziehst du Rosa? Blau? Oder bunt?
XOXO
Michaela
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HAllo, ich habe einen Großen Jungen und ein jüngeres Mädchen. Während mein Junge eher der Frauenversteher und mit den Jungs nicht viel anfangen konnte. Sich im Urlaub zum Schickmachen mit 3,5 Jahren ein Kleid wünschte. Einen Tobsuchtsanfall bekam, weil wir keines hatten. Ich war bereit ein günstiges in Palma zu kaufen, aber er wollte dann nicht mehr und meinte, es sei ein Scherz gewesen. Ich versuche nicht in rosa und blau zu erziehen. Meine Tochter hingegen spielte nicht mit Jungs, erklärte uns, was Mädchenfarben sind und war auch der Meinung, wir würden sie auf der Prinzessinschule anmelden. So unterschiedlich, ich denke schon, dass es in den Kindern ist. Von mir und meinem Mann hat unsere Tochter das nicht erfahren. Ich finde pinke Eier auch überflüssig, aber wenn es ein Mädchen-Mädchen ist, dann kann ich Deine Freundin verstehen. Wichtig ist, den Kindern Mut zu machen, dass es nicht an Mann und Frau liegt. Es gibt Frauen, die auch ein technisches Verständnis haben und die „eigentlich“ den Männern zugesprochenen Fähigkeiten. Man sollte dieses nicht ablehnen. Es gibt Einschränkungen, aber wir sollten nicht zusätzlich welche in unseren Köpfen schaffen. Wir alle wissen, dass es keine 100 Jahre her ist, dass Rosa (Männer – rot) für kleine Jungs reserviert war. Ja – wichtig ist, auch die Jungs zu erziehen, dass Sie auch dürfen und keine Einschränkungen da sind. Dennoch sehe ich Unterschiede und nicht nur anerzogene, aber Unterschiede sollten nicht in richtig udn falsch münden oder gut und schlecht.