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Kindergarteneingewöhnung | so klappt es bedürfnisorientiert und sanft

Die Kindergarteneingewöhnung ist ein Thema, das mich nun schon zum dritten Mal beschäftigt hat. Wir haben die Eingewöhnung sanft gemeistert und rückblickend war dies die beste Entscheidung für unser Kind und auch für uns Eltern. Meine Tipps für einen sanften Kindergartenstart habe ich gesammelt, vielleicht genau die richtigen Tipps für dich und dein Kind.

Kaum zu glauben, dass das erste Kindergartenjahr nun schon hinter uns liegt. Ein schönes, aufwühlendes, aber auch anstrengendes und tränenreiches Jahr mit einer langen, bedürfnisorientierten und sanften Eingewöhnung. Die sanfteste Kindergarteneingewöhnung, die ich als Mama von 3 Kindern erlebt habe.

Ich kenne es nämlich auch ganz anders. Schnell, unsanft, stressig und mit vielen Tränen und Herzschmerz auf beiden Seiten. So eine Eingewöhnung ist eine Dreiecksbeziehung – Kind-Mutter-Pädagogin. Und jeder dieser Drei hat eine andere Vorstellung, wie der Ablauf der Kindergarteneingewöhnung sein soll.

Ich habe es selbst noch erlebt, dass ich bereits an Tag 2 mein Kind alleine lassen sollte.
Alleine bei fremden Menschen, die wir beide nicht kannten, zu denen wir beide keine Beziehung hatten. Die wir beide erst kennenlernen mussten. Ich war damals – bei meinem ersten Kind – sehr jung, habe mich aber trotzdem dagegen gewehrt. Es fühlte sich für mich falsch an, zu gehen. Es war zu schnell. Meine Entscheidung wurde in Frage gestellt und nur wiederwillig akzeptiert. Trotzdem bin ich froh, damals so entschieden zu haben und auf mein Bauchgefühl gehört zu haben.

Umso mehr freut es mich nicht natürlich, dass ich mit dem Jüngsten Kind eine sanfte, bedürfnisorientierte Eingewöhnung erleben konnte, die ganz auf das Tempo des Kindes abgestimmt war. Dies liegt nicht zuletzt auch an der wunderbaren Pädagogin, die ganz individuell und an jedes einzelne Kind angepasst, entscheidet. Es gab schon im Sommer vor dem Kindergartenstart ein erstes Kennenlernen im Kindergarten. Und Gespräche mit uns Eltern über unsere Erwartungen. So hatten wir im Herbst alle ein gutes Gefühl, als es los ging. Natürlich hat auch bei uns nicht alles reibungslos geklappt, aber letztendlich kann ich heute sagen, es war genau richtig so, wie es war. Deswegen habe ich meine Tipps für einen guten Start in den Kindergarten und eine sanfte Eingewöhnung aufgeschrieben. Vielleicht sind es genau die Tipps, die du suchst.

Kindergarteneingewöhnung | so klappt es bedürfnisorientiert und sanft

Kindergarteneingewöhnung – meine TIPPS

  • nimm dir Zeit: es ist utopisch zu denken, dass ein Kind nach 2 Wochen komplett an die neue Situation, die Pädagogen und Kinder gewöhnt hat
  • rechne mit Rückschlägen: mach dir nichts vor, auch wenn es von Anfang an super klappt, irgendwann kommt ein Einbruch. Ich bin der Überzeugung, dass es daran liegt, das Kinder erst nach einiger Zeit richtig mitbekommen, dass es kein „Spiel“ ist, sondern von nun an täglich so sein wird, dass es im Kindergarten ohne die Eltern bleiben soll
  • sprich auch zu Hause über den Kindergarten, frage dein Kind, was es erlebt hat, wie es ihm gefällt, wer seine Freunde sind, was es zu essen gab, usw
  • schaffe Rituale, um die den Start leichter zu machen, eine besondere Umarmung, ein Satz, den du deinem Kind mit auf den Weg gibst
  • reiss dich nicht los von deinem Kind, verabschiede dich in aller Ruhe, auch wenn es einmal länger dauert
  • trockne die Tränen und nimm dein Kind nochmals in den Arm, manchmal hilft es, sich noch 5 Minuten Zeit zu nehmen und das Kind selbst zu beruhigen, anstatt es weinend im Kindergarten abzugeben
  • versuche schon Vorfeld und vor Beginn der Eingewöhnung, deine Wünsche und Gefühle mit der Pädagogin abzusprechen und zu klären

Unsere sanfte, bedürfnisorientierte hat lange gedauert. Ich war die ersten beiden Wochen täglich mit im Gruppenraum. Wir haben zusammen entschieden, dass ich dabei sein soll. Ich wollte die Entscheidung, wann ich gehen darf, mit meinem Kind zusammen treffen. Es sollte sich wohl fühlen mit dem Gedanken, alleine da zu bleiben. Wir haben auch zu Hause oft darüber gesprochen. Und letztendlich hat es dann doch sehr gut geklappt.

Der Rückschlag kam nach einem Monat, sehr massiv. Mit vielen Tränen. Aber wir haben es gemeistert und ich bin froh sagen zu können, er geht jetzt gerne und den Kindergarten. Ohne Tränen. Mit Vorfreude darauf, die schon am Abend vor dem schlafen gehen beginnt. Und das freut mich als Mama natürlich besonders zu sehen, dass mein Kind angekommen ist. Angekommen in der Gruppe, in der er auch erste Freunde gefunden hat.

Es war für UNS die richtige Entscheidung, uns ganz auf die Bedürfnisse unseres Kindes einzulassen und uns daran zu orientieren. Freilich ist das nicht einfach, wenn man berufstätig in einem Angestelltenverhältnis ist, und sich nicht wochenlang frei nehmen kann, aber ich kann durchaus behaupten, mit meinem Wissen von heute, wäre ich damals, bei meinen ersten beiden Kindern, lieber ein paar Tage länger bei der Kindergarteneingewöhnung mit dabei gewesen, um es ihnen einfacher zu machen.

Ich bin mir sicher, jedes Kind hat sein eigenes Tempo und wie immer hat mir mein Bauchgefühl recht gegeben. Übrigens habe ich auch darüber schon geschrieben, ein berührender Beitrag, den du unbedingt lesen solltest, wenn du ihn noch nicht kennst.
Hör auf deinen Bauch | vom Bauchgefühl 

XOXO
Michaela

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Kindergarteneingewöhnung | so klappt es bedürfnisorientiert und sanft

  • Katharina 27. November 2019 at 13:41

    Hallo Michaela! Wir haben hier gerade die gleiche Situation. Eigentlich sanfte Eingewöhnung. Nach einer Woche schickte mich mein Sohn bereits heim. In der zweiten Woche so nach 10-20 Minuten: Mama du kannst gehen. Am Montag der 3. Woche der erste Rückschlag: mein Sohn wollte wieder mit mir heim und der angeratene Versuch trotzdem ohne ihn zu gehen hat in hysterischem Gebrüll geendet, so dass ich ihn doch mitgenommen habe, den so dortlassen möchte ich ihn nicht. Der Rest der Woche war kein Problem, Dienstag und Mittwoch der 4.Woche wollte er wieder mit mir nach Hause, einmal habe ich zugestimmt das zweite Mal auf Anraten nachdem ich 45min dort war unter Tränen dort gelassen. Beides hat sich falsch angefühlt….
    Die KiGa Leitung meint weiter probieren und eine möglichst schnelle Trennung anpeilen, auch wenn es Tränen gibt ( ist allerdings hysterisches Gebrülle nicht „nur“ weinen), ist aber offen für Vorschläge von uns Eltern, weil wir unseren Sohn am besten kennen. Nur bin ich überfragt.
    Wie habt die Tiefs konkret gemeistert, bzw hast du dich verhalten an Tagen an denen die Trennung nicht von selbst ging?

    • MichaelaBee 27. November 2019 at 21:41

      Oh ich verstehe dich sooooo gut, mir war auch jedes Mal ganz schwer ums Herz. Ich habe lange mit ihm gesprochen, ich wollte ihn in die Entscheidung einfach involvieren. Ich habe mich dann mit ihm darauf geeinigt (das Wort klingt blöd, aber ich denke, du weisst wie ich es meine), vor dem Gruppenraum zu warten, und er kann jederzeit zu mir kommen, wenn er etwas braucht. So haben wir bestimmt 2 Wochen im Kindergarten „verbracht“ – vormittags für ca. 1 Stunde, bis er mich hat gehen lassen – von sich aus, ohne verzweifeltes weinen. Ich finde es gut, das du auf deinen Bauch hörst und dir die Zeit für einen langsame Eingewöhnung nehmen kannst. Alles Alles Liebe für euch